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Neuanfang in Uni-Klinikum Mannheim

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Neuanfang in Uni-Klinikum Mannheim

(rbw)Das Mannheimer Uni-Klinikum stellt seine komplett umstruktuierte Abteilung Zentrale Sterilgutversorgung, kurz ZSVA, vor. Der Hygieneskandal verfolgt noch immer das Klinikum und man merkt, die Nerven liegen blank. Die zurückliegenden Monate waren kein Zuckerschlecken. Verschiedene Berichterstattungen sind erschienen sowohl mit Wahrheiten, Halbwahrheiten aber doch auch mit vielen falschen Interpretationen. „Es ist schlimm, was da so über uns geschrieben wurde. Es hat so vieles von den Anschuldigungen nicht gestimmt“ beschwert sich eine Mitarbeiterin der ZSVA. Der Hygieneskandal hat noch immer nachhaltige Wirkung sowohl beim Personal als auch bei der Patientenbelegung. Die Patienten weichen aus Unsicherheit auf andere Häuser aus und auch die Suche nach Fachkräften in allen Bereichen gestaltet sich derzeit als schwierig.

Bei der Pressekonferenz wurde deutlich, das Klinikum setzt auf kompletten Neuanfang. Etwa 14 Millionen Euro wurden seither in die Abteilung zur Sterilgutversorgung investiert, die für die Säuberung des OP-Bestecks zuständig ist. Da sich durch weiterentwickelte Operationstechniken der Mikrochirurgie auch die dafür benötigten Instrumente weitestgehend verändert haben, sind diese auch sehr schwierig zu reinigen. Teilweise ist die Reinigung nur mit einer Lupe möglich. Ferner sind neue PC Programme installiert worden, die den Reinigungsvorgang akribisch mitverfolgen, graphisch darstellen und bei Nichteinhaltung von Zeit und Temperatur etc. Warnungen abgeben. Weiterhin informiert das Programm welche Siebe mit welchen Instrumenten nach vorgegebener Reihenfolge von welchem Mitarbeiter bepackt werden.

Acht Schritte werden für die Komplettreinigung benötigt.

1. Vorreinigung der grob verschmutzen Bestecke,

2. Zerlegung der Instrumente,

3. Vorabdesinfektion, Prüfung auf Beschädigung mit evtl. Austausch,

4. bei stark verschmutztem Instrumentarium weitere Vorreinigung mittels Ultraschall oder Dampfstrahler,

5. Weitere optische Prüfung unter einer Lupe,

6. Einsortieren mittels Ablauf - Vorgabe und Überwachung des PC –Programmes in einen Korb zur Hauptreinigung mit Desinfektion und Trocknung in einem extra Spülgang,

7. Prüfung des PC Programmes nach korrektem Reinigung- und Desinfektionsablaufs

8. Endfreigabe.

Ferner inspiziert das Regierungspräsidium Karlsruhe in regelmäßigen Abständen bei unangemeldeten Kontrollen den Ablauf. Die Geschäftsführung des Klinikums baut darauf, dass aufgrund der hohen Investitionen und der sicheren Überwachung des Ablaufs keine Vorkommnisse mehr zu vermelden sind.